
Lena Urzendowsky und Jella Haase in "Kokon" - Foto: © Edition Salzgeber
fsk kommt von Flugzeugsesselkino, was auf die erste Bestuhlung mit den Sitzen einer Lufthansa-Maschine anspielt. Das Filmkunstkino befindet sich seit 1994 in einem Eckhaus am Oranienplatz in Kreuzberg. Von außen sieht es gar nicht wie ein Arthouse-Kino aus. Die mehrstöckige Glas-Metall-Konstruktion erinnert eher an ein Bürogebäude. Im Innenraum verbreitet es jedoch die gemütliche Atmosphäre mit gedämpftem Licht und rotem Vorhang und Plüschsesseln, die man von einem traditionsreichen Berliner Kino erwartet.
Das fsk war schon immer ein bischen anders als andere Kinos. Ein Hauch von Individualität ist sein Markenzeichen. Auf dem Programm stehen viele amerikanische Independent-Produktionen. Die Reihe „New Romanian Cinema“ zeigt etwa fünf Mal im Jahre rumänischen Filme, oft mit Anwesenheit der Regisseure. Das Betreiberkollektiv lässt sich bei der Filmauswahl auch von persönlichem Geschmack leiten.
Der Kontakt zum Publikum wird hier gepflegt. Die MitarbeiterInnen teilen sich die tägliche Arbeit im Kino und lassen sich auch gern von ihren Gästen ins Gespräch verwickeln. Die sehr persönliche Atmosphäre ist unvergleichlich.
fsk steht auch für den „peripheren Filmverleih“. „Peripher“, weil er Filmproduktionen unterstützt, die auf Filmfestival zwar eine große Beachtung erlangt haben, in den meisten Kinos jedoch nicht ankommen, weil sie abseits kommerziell erprobter Auswertungsstrategien stehen.
Die im fsk gezeigten Filme werden generell immer in der Originalfassung mit Untertiteln ausgestrahlt.
Fimvorschlag:
Ab dem 13. August wird der Film „Kokon“ von Leonie Krippendorf ausgestrahlt.
Inhalt:
Zentraler Ort des Films ist die Szene um das Kottbusser Tor und das Leben der Jugendlichen dort. Das Kottbusser Tor gilt vielerorts als einer der gefährlichsten Plätze in Berlin, auch viele Menschen mit Migrationshintergrund leben hier. Die Kinder und Jugendlichen, die hier aufwachsen erfahren aber auch eine großes Maß an Freiheit, weil sie oft früh auf sich allein gestellt sind und auf sich selbst aufpassen müssen.
Die Hauptdarstellerin Nora ist erst 14 Jahre jung, ein eher schüchternes, zurückhaltendes Mädchen, das ihre Umwelt gern über die Kameraaufnahmen ihres Smartphones erlebt. Mit der Zeit verändert sie sich, wie eine Raupe, die zu einem Schmetterling wird. Nora wird zunehmend freier und thematisiert ihre Ängste und Träume sogar in ihren Klassenvorträgen. Im nahegelegenen Schwimmbad lernt sie die etwas ältere Romy kennen. Romy ist selbstbewusst, kleidet sich schrill und hat rote, lockige Haare. Die beiden finden zueinander und verbringen einen schönen Austausch miteinander.
Tickets: 8 €, ermäßigt 7 €,
fsk | Segitzdamm 2 | 10969 Berlin | fsk-kino.peripherfilm.de
Anfahrt:
U8 Moritzplatz | U8+U1+U3 Kottbusser Tor | Bus M29, 140, N8
Das Kino ist rollstuhlgeeignet.